Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt...

Interessantes & Lesenswertes aus unserer Gemeindegeschichte:

 

Auf diesen Seiten finden Sie Informationen zur Historie der Gemeinde, die bis 1761 zurückreicht. Neben einem Abriss der Gemeindegeschichte werden vorgestellt unsere Kirche und das Gemeinde- und Pfarrhaus (Baujahr 1933 / 1934), die durchaus als Sehenswürdigkeiten zu bezeichnen sind. Abgerundet wird dieses Kapitel durch eine Rückschau auf die Feierlichkeiten zum 250-jährigen Bestehen der Gemeinde in 2011.

 

Einen ersten Eindruck vermittelt der Text dieses Gemeindeliedes, das im Rahmen des Festgottesdienstes am 15. Mai 2011 zum ersten Mal in der Kirche gesungen wurde:

Bild: Claus von Oertzen - Foto: Paulo Alves
Bild: Claus von Oertzen - Foto: Paulo Alves

"Lasst uns beten! Lasst uns singen!"

 

 

Das Jubiläumslied zum 250. Geburtstag der Gemeinde

 

1 Siebzehnhundertfünfundfünfzig bebt die Erde in Lissabon.

 Alles liegt in Schutt und Asche. Kaum einer kommt heil davon.

Menschen in Gebet und Trauer. Auch die Kirchen stürzen ein.

Und bald stellt man eine Frage: "Das soll Gottes Liebe sein?"

 

2 Siebzehnhunderteinundsechzig ist die Stadt noch ganz kaputt.

Herzen wolln nur schwer verheilen inmitten von Angst und Schutt.

Eine Handvoll Hanseaten, Kaufleute aus deutschem Land,

sie sind stolze Protestanten, nehmen nun das Kreuz zur Hand:

 

Lasst uns beten! Lasst uns singen!

 

Lasst uns endlich wieder eine gute Predigt anhörn!

 

Lasst uns glauben! Lasst uns zweifeln!

 

Lasst uns in einer Gemeinde fest zusammengehörn!

 

 

3 In zweihundertfünfzig Jahren gute Zeiten, große Not,

doch mit Gottes gutem Segen hält sich das Gemeindeboot.

Mal im Sturm, mal ruhige See, mal kein Pastor, oft kein Geld,

hält der Geist sie doch zusammen - lässt sie spürn, was wirklich zählt:

 

Lasst uns beten…

  

4 Neunzehnhundertvierzehnachtzehn fliehen sie bis nach Madrid;

doch auch dort hält man zusammen - Hoffnung führt sie bald zurück. 

Neunzehnhundertvierunddreißig weihen sie ihr Gotteshaus.

Dankbarkeit in allen Herzen und ihr Pfarrer spricht es aus:

 

Lasst uns beten…

 

5 Neunzehnhundertfünfundvierzig ging durch sie ein tiefer Riss,

weil sich manche sehr verirrten und man falsche Götter pries.

Kirch und Haus waren am Boden - konnte es noch weitergehn?

"Was ist, Leute, uns geblieben? Wo wollen wir in Zukunft stehn?"

 

Lasst uns beten…

 

6 Wir schreiben Zweitausendelf und wir sind noch immer hier.

Kirch und Haus stehn prächtig da, im Kühlschrank wartet kühles Bier 

Das ist köstlich, doch wir wissen, es ist letztlich fader Schein.

Denn was unsre Seelen erdet: Das ist ER in Brot und Wein.

 

Lasst uns beten! Lasst uns singen!

 

Lasst uns endlich wieder eine gute Predigt anhörn!

 

Lasst uns glauben! Lasst uns zweifeln!

 

Lasst uns in einer Gemeinde fest zusammengehörn!

 

 

Text: Stefan Stalling